Streiks bei der Bahn?

Nicht schon wieder, werden die meisten stöhnen. In der Tat, es hört sich insgesamt schon etwas seltsam an. War da nicht erst letztes Jahr was ?

Nun, im vergangenen Jahr waren es nur die Lokführer, von denen die meisten in der Gewerkschaft GdL organisiert werden. Bei ihnen handelte es sich schlichtweg um einen Überlebenskampf, weil sie unterbezahlt, ausgequetscht wie Zitronen und zusätzlich noch eine höhere Wochenarbeitszeit haben, als der Rest der Eisenbahner.

Der Rest der Eisenbahner sind mal ganz locker über 150000 Beschäftigte. Angefangen von Service, über Handwerker, Mechaniker, Techniker, Ingenieure, Verwaltung, Abrechnungsstellen, Kostenstellen, Zugbegleiter, Fahrdienstleiter u.v.m. Bei der Bahn sind sehr viele Berufe und Bereiche, die man auf den ersten Blick nicht dort vermutet. Aber die Bahn ist bekanntlich erheblich mehr, als nur Züge von A nach B zu befördern.

Jetzt jedenfalls, fordert die Tarifgemeinschaft Transnet und GdBA mehr Lohn für ihre Mitglieder. Viele davon brauchen aber auch wirklich dringenst eine Einkommenserhöhung, weil es ihnen wirklich nicht mehr gut geht.

Interessanterweise hatte diese Tarifgemeinschaft, damals unter der Führung des Herrn Hansen, einen grotten schlechten Abschluß mit der Bahn unterzeichnet. Aber sie haben eine Klausel mit aufgenommen. sollte eine andere Gewerkschaft einen höheren Abschluß erreichen, will die Tarifgemeinschaft den ihrigen wieder kündigen und neue Verhandlungen aufnehmen.

Und daran meint man ein  Spiel des ehemaligen Transnet Vorsitzenden Norbert Hansen zu erkennen.  Seinen Gewerkschaftsmitgliedern einen für die Bahn billigen Tarifvertrag unterschieben, in der Hoffnung, dass die GdL nichts erreicht.

Und danach wechselt man in den Vorstand.

Als pure Provokation empfinden wohl die meisten Gewerkschaftsmitglieder der Transnet und GdBA, dass jetzt ausgerechnet Hansen der Verhandlungspartner der Arbeitgeberseite ist.

So denke ich, dass es ein harter Arbeitskampf wird, denn die Transnet muss sich neu positionieren und profilieren. Denn ihr sind die Mitglieder in Scharen davon gelaufen.