K21 Planungsfehler und falsche Aussagen

Eine Alternative zu S21 ist laut Gegnern K21, Kopfbahnhof 21.

Ich habe mich intensiv mit dem Konzept K21 auseinandergesetzt und festgestellt dass es bei K21 Planungsfehler und gravierende falsche Aussagen gibt.

Argument K21: Auch bei einem Kopfbahnhof kann man die Kapazität erhöhen, in dem man die Wendezeit der Züge auf 3 Minuten reduziert.

Meine Antwort: Dies ist technisch nicht machbar und völlig aus der Luft gegriffen. Der Zug, welcher in 3 Minuten wenden kann, ist noch nicht erfunden. Schon alleine der ankommende Lokführer benötigt 2 – 3 Minuten um seinen Anteil an der Wende durchzuführen. Zug sichern gegen wegrollen, abmelden in den Systemen, ggf. herunterfahren, Stromabnehmer wechseln, SiFa absperren, Bremse absperren, der anderen Seite melden, dass dort der Zug übernommen werden kann.

Die andere Seite muss den Zug dann übernehmen, Richtungsschalter verlegen, Systeme hoch fahren, sich überall einbuchen, Bremsprobe durchführen, PZB Daten eingeben…., und dafür benötigt er im Idealfall 4 bis 5 Minuten. Damit wären wir schon bei einer Wendezeit von 7 Minuten. Vorausgesetzt es klappt alles optimal. Erst dann kann er den Zug Abfahrtbereit melden.

Und es muss auch immer entsprechend Personal vorgehalten werden. Sprich ein zweiter Lokführer, der den Zug auf der anderen Seite übernehmen kann.

K21 sagt: Fahrausschlüsse im Gleisvorfeld abbauen

Antwort: Fahrausschlüsse bedeutet, dass bestimmte Fahrwege in bestimmten Situationen nicht eingestellt werden können. Dies kann man sicherlich durch Modernisierung und Umbauten optimieren. Aber  Fahrausschlüsse wird es immer geben. Dies ist aus Sicherheitsgründen erforderlich, damit sich Züge nicht zu nahe kommen und Züge können auch schlichtweg bestimmte Fahrbewegungen nicht machen (Kurvenradius etc…), was Bauart bedingt nun mal so ist.

K21 Argument: Gleisvorfeld verkleinern

Antwort: Kann man sicherlich auch optimieren. Aber ein Gleisvorfeld hat ja auch seinen Sinn in der Zug Bereitstellung. Er steht im Gleisvorfeld und wenn der Bahnsteig frei wird, zieht der Zug vollends an seinen Halteplatz. Aber nun laß mal den Zug erst aus dem Abstellbahnhof nach oben zum Hauptbahnhof fahren. Keiner der K21 Befürworter hat wohl den leisesten Schimmer davon, wie weit diese Strecke ist und wie lange dies dauert. Und dann kommt wieder die Wendezeit am Prellbock hinzu. Der Zeitaufwand beträgt wenn es gut läuft knapp 20 Minuten für das was ich beschrieben habe.

K21 Kostensteigerung: K21 soll ja viel günstiger sein.

Antwort: K21 ist nicht zu Ende geplant. Inzwischen weiß man, dass K21 nur 500 Millionen billiger wäre als S21

K21 Infrastruktur Umland: Keine Lösung genannt

Antwort: S21 berücksichtigt auch die Infrastruktur im Umland. Das BW Tübingen wird auf der vorhandenen Fläche ausgebaut und saniert. Es kommen neue Gleise und neue, moderne Werksstätten hinzu. K21 hingegen verlangt weiterhin, dass Lokmechaniker, Techniker, Werkstätten in über 100 Jahren alten Gebäuden bleiben. Man kann sich vorstellen, unter welch schwierigen Bedingungen dort gearbeitet wird. Moderne Arbeitsplätze sehen anders aus.

K21 Argument: Nur noch 8 statt 16 Gleise, Umsteigezeiten verlängern sich, weil Züge versetzt bereit gestellt werden müssen.

Antwort: Ich würde mal sagen, es ist ein Unterschied ob ich von Gleis 2 nach 15 muss oder von Gleis 2 nach 8. Als Fahrgast kann ich dabei nur Zeit und Wege gewinnen.

K21 Argument: Wegen der Steigung im Bahnhof S21 braucht man mehr Energie zum anfahren

Antwort: Und der Gegenzug benötigt weniger. Und wenn es eine Lok neuerer Bauart ist, speist diese beim Bremsen sogar Energie in die Stromversorgung ein.

Dies war jetzt ein Teil meiner Überlegungen zu S21 und K21. Ich halte K21 für nicht ausgereift, durchgeplant und vor allen Dingen in der Argumentation für bewusst falsch dargestellt.