Die philippinische Landreform unter Menschenrechtsbeobachtung.
Beschlossen wurde die Landreform bereits 1988. Man wollte damit erreichen, dass Land besser bewirtschaftet wird und Landlose ein Grundstück haben, von welchem sie nicht mehr vertrieben werden können.
Verteilt wurde in erster Linie öffentlicher, nicht genutzter Grund und Boden und im geringeren Maße auch Teile von Ländereien die sich Großgrundbesitzer angeeignet haben.

Das Programm der Landreform kommt noch heute immer wieder erheblich ins Stocken. Zum Teil liegt es daran, dass falsch vermessen wurde und nicht nutzbares Land wie Berge, Felsen, Urwald auf diesen Plänen als bewirtschaftbar ausgewiesen wurden.
Zum anderen verzögerte sich alles wegen fehlenden Geldes, so dass dieses aufgestockt werden musste und das Programm schon ein paar mal verlängert wurde. Meines Wissens läuft es jedoch 2014 aus.
Teils fehlt natürlich auch immer wieder der rechte Willen.
Das größte Problem sind jedoch Großgrundbesitzer. Diese haben sich viele tausend Quadratmeter seit der Kolonialzeit angeeignet. Und dies nicht gerade legal oder gewaltfrei. Sie haben sich Land unter den Nagel gerissen und als ihr eigenes deklariert. Per Korruption holten sie sich Landtitel oder auch nicht. Sie nennen es einfach das Land der Familie soundso.
Diese Großgrundbesitzer führen sich teils wie Fürsten aus dem Mittelalter auf. Sie haben ihre eigenen bewaffneten Privatarmeen, die darauf achten, dass niemand Fremdes das Land betritt und die sogenannten Landlosen, die eigentlich auch schon immer dort lebten, im Tagelohn auf den Feldern arbeiten.
Aber genau diesen Landlosen werden Anbauflächen von diesem angeeigneten Land per Titel zugewiesen. Sie können dort dann nicht mehr einfach so verjagt werden, wie es dem Provinzfürsten in den Kram passt. Das zugewiesene Land muss dann aber zwingend landwirtschaftlich genutzt werden. Tatsache ist jedoch, dass diese armen Leute so unter Druck gesetzt werden, dass sie ernsthaft um ihre Gesundheit zu fürchten haben und daher sich nicht trauen auch nur ein Saatkorn zu säen. Dann fällt das Land wieder an den Vorbesitzer zurück. Und die zweite Variante ist, dass sie aus Angst das Land wieder an diesen Großgrundbesitzer verkaufen.

Und immer wieder braucht es starke Polizeikräfte um den Landarbeitern die Titel auszuhändigen, weil diese Besitzer der Haziendas so unglaublich brutal dagegen vorgehen. Sie scheuen sich nicht mit ihrer Privatarmee der Polizei gegenüberzutreten.
Ein Mittel um Druck auf die Großgrundbesitzer auszuüben, ist die öffentliche Beobachtung. Bei Landübergaben werden Fernsehkameras und -teams hinzugezogen und Organisationen üben reine Menschenrechtsbeobachtungen aus.
So kann formal doch immer wieder Land vergeben werden. Bei öffentlicher Beobachtung sind diese selbsternannten “Fürsten” vorsichtiger. Denn es sind genau diese Clans, die sich in die Politik wählen lassen wollen oder dort sitzen. Diese Schlüsselposition wollen sie natürlich nicht riskieren.
Tiefer in das Thema Menschenrechtsbeobachtungen einlesen kann man zum Beispiel über 2 Blogs, die über ihre Aktivitäten auf Negros und Mindanao berichten.
zu Menschenrechtsbeobachtungen auf Negros und Human Rights Observation Mindanao . Beide Seiten sind sehr lesenswert und führen auf weiterführende Links zum Thema.