PAL darf wieder nach Europa fliegen.
Die Airline war 2010 auf der Blacklist der EU gelandet, weil Sicherheitsstandards bemängelt wurden. Gestern wurden sie von der Blacklist, selbst zur eigenen Überraschung von PAL, gestrichen.

PAL verkündete daraufhin, sie wollen so bald wie möglich wieder nach Europa fliegen. Ein Flughafen in Deutschland steht aber nicht auf deren Prioritätenliste. Was verständlich ist. Denn die Frage lautet : Sind denn alle Schulden in Deutschland schon bezahlt ? Und sollen sie es wirklich wagen in Frankfurt landen zu wollen ? Da wird Fraport sich aber freuen, nach dem finanziellen Desaster und der gerichtlichen Wegnahme des Airports NAIA 3, den die Frankfurter gebaut hatten. Ich glaube Frankfurt würde sich die Hände reiben, wenn sie einen Jumbo der PAL auf ihrem Hof stehen hätte.
Die PAL fliegt jedoch schon 15 Jahre Deutschland nicht mehr an. Angefangen hatte es mit einem Streik der Piloten in der ersten Juni Woche 1998. Die Piloten wehrten sich gegen Dumpinglöhne. Sie verdienten damals nur ein Drittel dessen, was ein Pilot in anderen Ländern hat. Der Eigentümer von PAL, ein gewisser Tan, ließ es darauf ankommen. Der Streik zog sich 4 bis 6 Wochen hin und der Eigentümer drohte damit die Piloten zu entlassen. Die kündigten aber dann größtenteils gleichzeitig von selbst. Von da an lag PAL erst mal am Boden.
Die Gesellschaft wurde dann praktisch aufgelöst und neu gegründet. International wurde mehrere Jahre nicht geflogen. Dann durften sie wieder in die USA. An Europa scheiterten sie jedoch. Und ebenso an Japan und Korea. Dort sind sie immer noch nicht erwünscht. Im Preiskampf hat PAL inzwischen auch ein weiteres Tochterunternehmen gegründet. Die Billigflugline AirphilExpress.
An den Tag des Niederganges vor 15 Jahren erinnere ich mich noch sehr genau. Ich war der erste Passagier der nicht fliegen durfte. Stand ziemlich dämlich am PAL CheckIn in Frankfurt und bekam erklärt : No more flights Sir. Strike.
Mein Glück in dieser Situation war jedoch, dass ich zufällig der erste war, am CheckIn. Was zwar nicht so geplant war, sondern sich zufällig ergeben hatte. Ungefähr ein Dutzend Passagiere konnten auf andere Flüge umgebucht werden. Und so ging es statt mit PAL nach Manila mit Cathay nach Hong Kong und von dort weiter nach Manila.
Der Rückflug wurde allerdings eine kleine Odyssee. Zunächst glaubte man ja, dass der Streik mal beendet würde. Aber er zog sich und zog sich. Nach einigen Besuchen des PAL Office bekam ich dann einen Inlandsflug von einer Insel zurück nach Manila. Zeitlich natürlich unpassend. So mußte ich einen ungewollten Aufenthalt dort einlegen. Dann konnte ich mit der Thai nach Bangkok fliegen und war dort im Flughafenbereich im Standby. Sprich warten auf einen freien Platz im Gut Glück Verfahren. Nach 30 Stunden ungefähr bekam ich einen Platz nach Frankfurt.
Anderen Passagieren erging es wesentlich schlechter. Denn es kam der Zeitpunkt, das nicht mehr umgebucht werden konnte und andere Airlines die PAL Fluggäste nicht mehr mitnahmen. Diese Fluggäste konnten sich dann neue Tickets bei einer anderen Gesellschaft erwerben.