Online Leser sollen bezahlen

Online Leser sollen bezahlen,  so lautet die Idee des Medienunternehmers Murdoch in diesen Tagen. Für seine Boulevardzeitungen sollen die Engländer künftig Abonnements abschließen, wenn sie die Online Ausgaben lesen wollen.

Es ist  vollkommen klar, dass Teile der deutsche Medienunternehmen diese Idee für gut empfinden. Man bedenke nur die Diskussion darüber, dass Suchmaschinen  die Webseiten indizieren, von Lesern dadurch gefunden werden, aber beim Medienhaus daraus keine oder relativ geringe Einnahmen entstehen. Die Aufwendungen haben sie jedoch für ihre Online News.

Gerne wird dabei darauf verwiesen, dass das Wall Street Journal oder die US  Financial Times bereits eine hohe Zahl an Abonnenten haben, die Geld dafür ausgeben, um Artikel vollständig lesen zu können.

Aber lässt sich dies auch auf andere Zeitungen anwenden ? Die beiden vorgenannten sich sind Fachblätter, die eine Berufsgruppe dringend für ihre Arbeit benötigt.

Im Gegensatz dazu, benötigt wohl kaum jemand beruflich die allgemeinen Nachrichten. Und wenn doch, hat er normalerweise die Printausgabe in seinem Büro.

Für mich selbst kann ich es mir nicht vorstellen, für eine Online Ausgabe einer Zeitung auch nur einen Cent auszugeben. Mir genügen in der Regel die Kurzmeldungen. Die vollständigen Artikel brauche ich nicht.

Und jetzt kommt das besonders knifflige für die Medienhäuser an der Sache. Sollte ich doch mehr Informationen wollen, kann ich auf das Online Angebot der öffentlich-rechtlichen TV Sender zugreifen. Denn dafür bezahle ich bereits mit meinen monatlichen Pflichtgebühren.

So gesehen, ist es schon auch eine Ungerechtigkeit gegenüber anderer Medienhäuser und ein klarer Vorteil der öffentlich-rechtlichen Anstalten. Aber das habe ich als Leser und Kunde nicht zu verantworten.

Noch eines dazu. Ich habe keine Zeitung als Printausgabe im Abo. Denn zumeist sind diese Zeitungen nur eine Ansammlung von Nachrichten, die man bereits am Vortag im Internet gelesen hatte oder in den Tagesthemen / oder  im HeuteJournal gesehen hat. Desweiteren habe ich die Zeitung erst gegen halb sechs im Briefkasten. Ich gehe aber zumeist deutlich früher aus dem Haus. Und nachmittags brauche ich die Zeitung dann auch nicht mehr.

Wer übrigens die Artikel des Wall Street Journals komplett ohne Abo lesen will, kann dies derzeit noch, indem er sie über den Google Cache liest. Das bedeutet Artikel im Wall Street Journal aufrufen,  markieren und in die Google Suche kopieren, suchen und die Cache Variante abrufen.