Ein Schreibtisch endet nie

Kennt ihr diesen Spruch ?

“Ein Schreibtisch endet nie”  oder auch “ein Schreibtisch ist endlos”.

Was ist damit gemeint ?

Stellen wir uns mal am Arbeitsplatz einen Schreibtisch vor. Auf dem liegen auf der linken Seite Berge von unbearbeiteten Unterlagen, in der Mitte des Schreibtisches sitzen Sie und rechts von Ihnen landen die bearbeiteten Akten.

Links wegnehmen, bearbeiten, nach rechts legen. So geht das immer fort. Wieder und wieder klingelt das Telefon zwischendurch und Sie müssen Gespräche führen. Zeitgleich schaut jemand jemand in Ihrem Büro vorbei und fragt Sie kurz etwas. “Bin gleich wieder weg, nur kurz eine Frage…..”

Und kaum dass Sie sich darüber freuen, dass der Aktenstapel linker Hand kleiner wird und der rechts größer, kommt der Bürobote mit einem Handwagen vorbei und stapelt Ihnen links wieder so viele Unterlagen auf den Schreibtisch, dass man Sie dahinter nicht mehr sehen kann. Womöglich alles noch kurz vor dem Feierabend, damit Sie entweder gleich länger arbeiten oder im Gedanken an morgen, schon genervt sind, von dem was Sie auf dem Schreibtisch an Arbeit erwartet.

Das ist also der der nie endende Schreibtisch oder der Wahnsinn im Hamsterrad.

Diesen Schreibtisch können wir auch auf andere Arbeiten übertragen. Gleich welche Tätigkeit man ausübt. Immer weiter, immer mehr, immer länger, öfters, schneller…

Und es wird immer jemanden geben, der dies von dir verlangt. Das sind Vorgesetzte, Arbeitsverteiler, Verplaner deiner Freizeit.

Da heißt es dann:

  • Wir müssen dringend,
  • das muss dann und dann fertig sein
  • wenn wir das nicht machen..
  • wir können uns weiteres Personal nicht leisten
  • wir müssen alle ran
  • das Unternehmen ist gefährdet
  • nächstes Jahr wird es besser
  • nur dieses eine mal noch
  • wir suchen Personal
  • wir finden kein Personal
  • wenn es Ihnen nicht mehr gefällt, dann suchen Sie sich doch…
  • andere schaffen es doch auch
  • machen Sie das mir zu Liebe
  • wer denkt an mich, ich muss doch auch

Alles dabei. Man versucht es mit vorgeschobenen Argumenten, man versucht es mit Drohungen und auch auf die Mitleid Tour. Alles nur mit dem einen Ziel, dein Hamsterrad zu beschleunigen.

Die Antreiber und Arbeitsverteiler merken selbst meistens überhaupt nicht, dass auch sie im Hamsterrad sitzen und es dazu noch zu verantworten haben , dass es sich immer schneller dreht. Und zwar bis zu dem Tag, an welchem der Mitarbeiter “stolpert” und durch das Hamsterrad purzelt. Dann waren es die Vorgesetzten jedoch nicht. “Warum haben Sie denn vorher nichts gesagt…, dann hätten wir….bla bla bla ”

Für dich ist dann womöglich schon der Herzinfarkt, der Schlaganfall, der körperliche und seelische  Zusammenbruch.

Hat man “Glück” , kommt es nicht ganz so weit. Der betroffene Arbeitnehmer kann vorher die “Notbremse” ziehen und wird dabei vom Arzt unterstützt. Der erstellt dann die Diagnose: Bluthochdruck, Nervosität, Konzentrationsschwierigkeiten, Herzrasen, Magengeschwür, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Stress und vieles mehr. Letztendlich alles Symptome eines Lebens im sich immer schneller drehenden  Hamsterrad.

Dabei müssen wir uns nur mal vor Augen halten, dass es jemanden gibt, der davon profitiert, wenn er Sie antreibt und bis zum drohenden Zusammenbruch arbeiten lässt. Jemand wird dafür belohnt, bekommt Prämien und Anerkennung. Das muss nicht immer der Antreiber selbst sein, sondern kann auch der sein, der über diesem Einpeitscher sitzt.

Und wo bleibst Du in diesem bösen Spiel ?

Innere Kündigung, Krankenstand, Reha, Frührente, Arbeitsunfähigkeit ?

Daher : Denke immer an Dich selbst und nicht an den Arbeitsverplaner.  Denn es ist dein Leben und deine Gesundheit. Sage Nein zu ständigen Überstunden, Mehrarbeit und Überbelastung. Spiel den Ball zurück an den, der dies alles von Dir abfordert. Dann hat er er das Problem und muss sich darum kümmern.

Frage dich selbst : Für wen und wozu ? Für den Verplaner deiner Freizeit ? Nein!  Sondern du entscheidest immer für dich selbst. Damit du das Rentenalter regulär erreichst und auch etwas davon hast.