So ein Murks mit der Grundsteuerbemessung

Vor ein paar Wochen schon, habe ich mittels der vom Finanzamt zur Verfügung gestellten Elster Software die Erklärung für die kommende Grundsteuerbemessung ausgefüllt.

Und heute lese ich, dass die Abgabefrist schon wieder verlängert wurde. Sogar bis Januar 2023

Wundert mich ja nicht. So ein absoluter Murks der da wegen der Grundsteuerreform ausgefüllt werden muss.

Da werden teils Fragen gestellt, bei denen weißt du nicht was du ankreuzen musst. Klickst du auf die angebotene Hilfe, bekommst du Antworten angezeigt, dass du die Frage beantworten musst, weil sie zur Berechnung erforderlich ist.

Extrem bescheuert wurde es, wenn du ein Grundstück besitzt, welches innerhalb eines riesigen, jedoch aufgeteilten Flurstückes ist.

Zum Beispiel ein Flurstück hat 10 ha und ist seit 100 Jahren aufgeteilt in 5 Grundstücke mit unterschiedlicher Größe.

Dann nennt sich das zum Beispiel Ort, Straße, Flurstück 1234. Die Grundstücke sind dann als 1234/1 , 1234/2 und so weiter aufgeteilt und im Grundbuch so eingetragen.

Laut dieser Elster Software sollst du doch tatsächlich für das gesamte 10 ha große Flurstück eine Erklärung abgeben. Du sollst also für 5 Besitzer gleichzeitig sprechen. Und die sollen genau das gleiche tun.

Da werden Fragen gestellt nach Nutzung, ob landwirtschaftlich genutzt, oder Grünland, oder bebaut usw….

Was habe ich mit einem Stück Land zu tun, welches 500 Meter von meinem entfernt ist, dessen Grundstücksinhaber weder kenne noch sonst etwas mit mir zu tun hat.

Dann klickst du dich da durch dieses Elster durch, nach der Versuch macht Klug Methode. So lange bis es passt und stets nicht bekannt anklickst.  Und irgendwann musst du eine zweite Seite ausfüllen, auf welcher du endlich erklären kannst, dass dir nur ein kleiner Teil gehört und erst da kannst du deine dich tatsächlich betreffenden Angaben machen.

Du benötigst Stunden um das ausfüllen zu können. Es dauert auch jeweils viel zu lange bis der Elster Server kapiert, dass du Eingaben gemacht hast.

Mein Nachbar hat einen kompletten Arbeitstag benötigt, weil er auf seinem Grundstück sein Haus in welchem er lebt stehen hat und ein zweites kleines Häuschen, welches vermietet ist. Er war knapp davor sein Notebook persönlich beim Finanzamt einem Mitarbeiter auf den Schreibtisch zu knallen und ihn aufzufordern : “Füll den Mist aus. Jetzt hier und sofort.”

Man fragt sich als Steuerzahler und Bürger, wozu soll das gut sein. Es ist doch alles seit Jahrzehnten den Gemeinden bekannt. Grundstücksgröße, Verwendung, Bebauung. Warum kann man nicht einfach diese Daten verwenden oder nur eingeben können in dem komplizierten Elster Wahnsinn.