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Durch die Hölle wandern

Durch die Hölle wandern

hatten wir uns vergangenen Samstag vorgenommen.

Wenn man sich das dort ansieht, kann man sich gut vorstellen, weshalb dieser Weg einst so benannt wurde.

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Wildnis pur. Naturbelassen und wunderschön.

Der Wanderweg Hölle befindet sich bei Bad Urach und führt auf einem schmalen Weg direkt im Hang  des Albtrauf entlang. Man benötigt festes Schuhwerk und man sollte gut zu Fuß sein.

Vom Wasserfall Bad Urach führt der Weg in weniger als 1 Stunde zu den Gütersteiner Wasserfällen. Unterhalb von felsigem Gelände und steil abfallenden Abhängen, hat man zwischendurch auch immer wieder einen tollen Ausblick auf die Burgruine Hohen Urach.

Die Gütersteine Wasserfälle sind nicht die spektakulärsten, aber sie haben etwas ganz besonderes. Auf einer kleine Fläche, in einem Steilhang und unterhalb einer Felswand, stand dort vor 500 Jahren sogar ein Kloster. Der Ort wirkt irgendwie mystisch.

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Man ist dort normalerweise recht alleine. Zum ersten mal sah ich dort so viele Wanderer, wie nie zuvor.

Bei der Wanderung durch die Hölle muss man aufmerksam sein. Teilweise führt der Weg über Geröllfelder. Bei uns gab es sogar Steinschlag. Vermutlich durch aufgeschreckte Tiere, lösten sich einige Steine irgendwo oberhalb und prasselten in unsere Richtung nieder. Und das waren einige recht große Steine.

Nur durch einen Sprung nach vorne, traf uns nichts direkt, sondern das Geröll ging wenige Zentimeter hinter uns runter. Da war schon sehr viel Glück dabei, dass nichts größeres passiert ist, mit Ausnahme eines geprellten Beines.

 

 

Hohe Kurtaxe in Bad Urach

Kurtaxe ist eine Einnahmequelle für Kurorte. Die Kleinstadt Bad Urach erhebt diese, weil sie den Namensbestandteil “Bad” tragen darf.

In der Stadt gibt es eine Thermalquelle mit einem entsprechenden Thermalbad und in dem als Kurgebiet bezeichneten kleinen Bereich, der im Grunde nicht sonderlich schön ist, steht noch eine Kurklinik.

Außerhalb der Stadt, in einer ganz anderen Himmelsrichtung, und weit entfernt, liegt ein kleiner, netter, idyllischer  Campingplatz.

Die Dauercamper haben nicht selten ihre Stellplätze vererbt bekommen. Die Wohnwagen stehen teils seit mehreren Jahrzehnten dort. Niemand hat dort etwas zu tun , mit dem Kurgebiet.

Wir haben den Stellplatz vor rund 14 Jahren von einem Freund übernommen, der schwer krank geworden war und seine Angelegenheiten regelte.

Trotzdem muss man pro Erwachsenem Kurtaxe entrichten. Wohl oder übel hat man diese bezahlt, ohne einen Nutzen davon zu haben.

Jetzt haben die raffgierigen Stadtväter von Bad Urach diese Kurtaxe mehr als verdoppelt. Von 28.- € auf 60.- € jährlich. Pro Person. Einfach so, ohne mehr Leistung zu erbringen.

Für diese 60.-€ kann man zum Beispiel an einer kostenlosen Kräuterführung teilnehmen. Ich frage mich jedoch, was für Kräuter haben diese Stadträte verspeist, dass sie auf so tolle Ideen kommen.

Oder man kann eine kostenlose E-Bike Teststunde machen. Etwas was man sowieso bei jedem Händler machen kann, wenn man als Interessent in den Laden kommt. Im übrigen besitzen wir bereits Pedelecs und fahren des öfteren von Reutlingen aus zum Campingplatz.

Was gibt es noch ? Kostenloses WLAN im Haus des Gastes. Entschuldigung, aber das ist einfach nur noch peinlich in Zeiten von Flat Rates. Und jedes LTE Handy ist schneller als dieses schlechte WLAN, was dort angeboten wird, wenn es denn überhaupt funktioniert.

Dann gibt es noch ein paar Cent Nachlass auf den Stadtbus. Aber da läufst du erst mal vom Campingplatz eine halbe Stunde zur Haltestelle, um dann zu warten, zu warten, zu warten. Und dann kommt endlich mal ein Bus. Der Fahrer macht aber dann seine Arbeitsschutzpause und du stehst ungeschützt im strömenden Regen.

Außerdem, was willst du in Bad Urach machen ? Das ist eine kleine Stadt und in 45 Minuten hast du alles gesehen. Es ist nett, jedoch ein zweites mal im Leben musst du dort nicht hin.

Man kann noch an die Wasserfälle. Aber lieber Tourist, da bezahlst du auch wenn du dein Auto im Dreck am Waldrand abstellst. Wehe du benutzt den dortigen Parkautomaten nicht. Der Stadtbüttel lauert dann schon versteckt auf dich.

Und es gibt eine Preisermäßigung auf den Eintritt ins Thermalbad. Ganz prima. Der Eintritt zum regulären Abendtarif in dieses Bad ist günstiger als der Preisnachlass durch die Kurkarte.

Ich habe den Eindruck nach Telefonaten mit mir bekannten Dauercampern, dass es für den einen oder andere dieses Jahr die letzte Saison auf dem Campingplatz Pfählhof sein wird.

Einem Campingplatz, der in den vergangenen Jahren immer leerer wird, weil die “Alten” versterben und die “Jüngeren” kein Interesse mehr daran haben.

Es ist dort wirklich schön und idyllisch. Aber man sieht es jährlich, wie es weniger werden.

Und dann kommt noch die unglaublich hohe Kurtaxe hinzu, die bei 2 Erwachsenen 120.- € jährlich kostet und dies für Null Gegenleistung (siehe weiter oben).

Im übrigen ist die Kurtaxe für Hotelgäste auch teurer geworden und liegt am oberen Ende im Vergleich zu anderen Städten in Deutschland. Dieses Bad Urach ist tatsächlich teuerer als viele der Ostseebäder, Ferienorte im Schwarzwald oder in den bayerischen Alpen.

Dass die sich Stadträte in Bad Urach nicht schämen für ihre Preispolitik….und der gezielten Touristenvertreibung.

Winterwanderung Wasserfallsteig

Eine Winterwanderung am Wasserfallsteig

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Der Wasserfallsteig wurde 2016 zum schönsten Wanderweg in D gewählt. Meine heutige Rundwanderung führte nur zu Teilen über diese schöne Strecke. Dies war der Witterung, dem Winter, der Zugänglichkeit und meiner eigenen Sicherheit geschuldet. Ich denke hierbei an möglichen Schneebruch, also an Bäume die unter Schneelast stehen. Oder an rutschige schmale Wege im Gefälle bzw. in den Steigungen, die ich vermieden habe.

Gestartet bin ich am Bahn Haltepunkt Bad Urach Wasserfall. Von dort der Beschilderung in Richtung Gütersteiner Wasserfälle gefolgt.

Auf den Wanderwegen ein wenig im Zick-Zack Kurs unterwegs gewesen. Denn, wie bereits erwähnt, es ist Winter und nicht alles gut begehbar. Ein Teilstück war sogar wegen eines Erdrutsches gesperrt.

So wurden es Umwege und größere Bögen auf meinem Weg. Was jedoch in Ordnung ist, denn bekanntlich ist ja der Weg das Ziel.

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Letztendlich bin ich dann über einen verschneiten Weg durch den Wald an den Gütersteinen Wasserfällen angekommen.

Ein im Winter wunderschöner, beinahe mystisch wirkender Ort.

Man möge bedenken, dass einst ein Kloster dort stand. Ein Zisterzienkloster.  Vor rund 900 Jahren gegründet, im Laufe der Jahrhunderte zu einem Kartäuserkloster umgewandelt und circa 1560 aufgegeben. Man weiß, dass es dort sogar 2 Kirchen mit prächtigen Altären gab. Es war ein Wallfahrtsort, hinten in einem Tal, in die Berge gebaut. Teile der Ausstattung stehen heute im Germanischen Museum in Nürnberg oder in Kirchen der hiesigen Region.

Nur 50 Meter oberhalb dieser Stelle befindet sich die Gütersteiner Kapelle, die an das Kloster erinnern soll.

Ein Blick ins Innere der Kapelle.

Ein sehr zufriedener Wanderer ist mir da vor die Kamera gelaufen.

Auf dem Rückweg durch das Maisental mit Blick auf neuere Wohngebiete von Bad Urach.

 

Wanderung Bad Urach Wasserfall

Vor ein paar Wochen habe ich mir neue Trekking Stiefel gekauft und bisher noch nicht einmal angezogen. Diese Boots müssen aber eingelaufen werden und da kommt eine kurze Wandertour ganz recht. Diese führte mich heute zum

Wasserfall Bad Urach 

Brühlbach
Brühlbach

Der Weg führt von der Haltestelle der Ermstalbahn, die sich Bad Urach – Wasserfall nennt, ins Maisental und dann weiter nach hinten am idyllischen Brühlbach entlang.

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Die ersten 500 Meter sind noch asphaltiert und wer mit dem Auto anreist, findet dort gebührenpflichtige Parkplätze. Der weitere Weg ist dann für den Verkehr gesperrt und unbefestigt.

Er ist mit ordentlichem Wanderschuhen leicht zu begehen. Hinweistafeln besagen, dass es weitere 1,6 Kilometer bis zum Wasserfall sind. Auf diesem Wanderweg gibt es immer wieder mal schon einen Ausblick auf den Wasserfall, der sich in einem Mischwald befindet.

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Ist man am Fuße des Wasserfalls angekommen und blickt zurück, bietet sich dem Betrachter eine schöne Aussicht auf das eben durchwanderte liebliche Tal. Oben, auf dem Berg der Gegenseite, sieht man die Ruine Hohen Urach.

Der Wasserfall hat insgesamt eine Höhe von 87 Meter, wobei davon “nur” 37 Meter freier Fall sind. Danach fließt das Wasser über mehrere Kaskaden und Wege in den Brühlbach.

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Mein Weg und Ziel ist natürlich der Bereich des freien Falles des Wassers. Und ab hier ist es wirklich notwendig, dass man gute Wanderschuhe oder Trekkingschuhe hat. Der Aufstieg über die Stufen und Wege ist zu jeder Jahreszeit mindestens leicht matschig, immer steinig und unbefestigt. Es ist eben nun mal feucht am Wasserfall durch den Wassernebel und weil sich der Weg direkt neben dem Wasser befindet.

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Stufe um Stufe nähern wir uns dem spektakulärsten Teil der Wanderung. Ganz unterschätzen darf man die Anstrengung in diesem Bereich nicht. Und in den Sommermonaten kann es dort trotz Wald wärmer sein, als erwartet. Der Hang, das Gestein und das Tal speichern unter Umständen die Wärme recht gut.

direkt am Wasserfall
direkt am Wasserfall

Wer mag kann sich dort ein wenig von der Gischt und dem Wassernebel abkühlen lassen.

Erklimmt man den weiteren Weg nach oben, erreicht man eine Hochplattform, mit der Stelle, an welcher der freie Fall des Wassers beginnt. Das ist dann auf einer Höhe von 606 Meter.

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Der Platz ist herrlich um Pause zu machen. Und einen Kiosk hat es dort auch.

Wer mag, kann die Wanderung jetzt noch weiterführen. Noch ein Stück nach oben, zur Ruine Hohen Urach,  oder auch zurück und zu den Gütersteinen Wasserfällen.

Ich selbst habe es mir jedoch verkniffen, weil das Wetter umgeschlagen hat und abartig grauselig wurde.

Zeitaufwand: Circa 1,5 Stunden mit Pausen

Schwierigkeit: Leicht bis an den Fuß des Wasserfalls, danach etwas schwieriger.

Ausrüstung: Gutes Schuhwerk, wie Wanderschuhe, erforderlich.

 

Schafe

Schafe

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Diese Schafherde steht am Ortseingang von Bad Urach.

Sie gehört den Kindern aus den örtlichen Schulen und Kindergärten.

Es ist eine Einladung zum Schäferlauf. Dieser findet am 26.7.2015 statt. Diese Veranstaltung hat eine Geschichte, die auf das Jahr 1723 zurückschauen kann.

Die Schafzucht ist in der Region immer noch aktuell. Weil nur so können die Flächen der Schwäbischen Alb auf natürliche Art und Weise gepflegt werden.

Romantischer Geheimtipp

Ein ganz romantischer Geheimtipp: Ein Spaziergang zu zweit über verschneite Waldwege, entlang eines Baches, zum vereisten Wasserfall Bad Urach. Die Chance nutzen, an einem sonnigen und kalten Tag das Naturschauspiel zu bestaunen, bevor es nächste Woche auftaut.

Vereister Wasserfall Bad Urach

Auf der Hinfahrt wunderten wir uns über einen kilometerlangen Stau. Na ja, wird halt da vorn ein Unfall passiert sein. Aber dem war ganz und gar nicht so. Der Straßenverkehr staute sich weil es keine Parkmöglichkeiten mehr gab. Jemand muss  also meinen romantischen Geheimtipp verraten haben. Denn mit uns waren mindestens 5000 weitere romantisch veranlagte Spaziergänger unterwegs. Ausgestattet mit mindestens genauso viel Photoapparaten.

Und dann fiel es uns ein. Das war uns vor ein paar Jahren schon einmal passiert.