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In Rente und was dann ?

Geboren ist der Autor dieser Seiten tatsächlich in den legendären 50er Jahren und er kann in absehbarer Zeit abschlagsfrei in

Rente

Doch was folgt dann ?

Im beruflichen Umfeld höre ich immer wieder mal von Kollegen, die 10 Jahre jünger sind, Sätze wie : Keinen Tag länger oder wenn ich könnte würde ich sofort zu Hause bleiben.

Ich denke mal, bei Aussagen wie diesen, wurde nicht genauer darüber nachgedacht, wo man im Leben steht, wie es finanziell aussieht und wie man sein Leben künftig gestalten möchte.

Endlich nichts tun.

So einfach ist das aber nicht. Nichts tun kommt sehr nahe an nicht gebraucht werden  ran. Nichts tun.  Jeden Tag, die ganze Woche, 365 Tage, jeden Monat, Jahr für Jahr.

Ist das der Grund, weshalb so viele Rentner mit dem Köter an der Leine (wenn es wenigstens Hunde wären und nicht kleine Kläffer) , mit herabhängenden Mundwinkeln, durch das Wohnviertel tippeln ? Den Hund 2 x am Tag zum kacken führen ?  Was für ein frustrierendes Hobby.

Die eigene Partnerin muss womöglich noch viele Jahre arbeiten.  Da kann man auch nicht so einfach auf Reisen gehen. Außer man macht einmalig ein besonderes Adventure. Eine Weltumsegelung, eine große Motorradtour um die halbe Erde oder man geht auf eine Himalaya Expedition.

Das ist alles mit Geld verbunden, welches man auch haben muss. Ein Hobby finden, welches komplett ausfüllt, befriedigt und bezahlbar ist ? Bastelarbeiten, Modelleisenbahn, Briefmarken ? Gott bewahre mich vor so einem langweiligem Kram.

Das Thema Rente bin ich für mich wie folgt angegangen:

Zunächst haben wir Kassensturz gemacht. Sämtliche Kosten ermittelt. Dazu gehören die monatlichen Fixkosten, wie Wohnen, Nebenkosten, Abrechnungen, Nachzahlungen, aber auch Müllgebühren, Abwasser, Steuerabgaben, Heizung , Strom, Hausmeister, Anwohnerparkausweis,  uvm

Was bezahlt man vierteljährlich, geteilt durch 3. Was zahlt man jährlich, Versicherungen, Haftpflicht, Rechtsschutz, Autoversicherungen, Kfz-Steuern, geteilt durch 12.

Handy, Streamingdienste, Sportverein, Fitnesscenter, Stadtbücherei, Mitgliedschaften, Abo’s  ….

Spritkosten, Kundendienste, Reifen

Da kommt was zusammen. Daher Zeit lassen bei der Ermittlung der laufenden Kosten, damit man nichts vergisst.

Dem gegenüber stellt man dann was an Rente herein kommt. Die gesetzliche, Betriebsrente, Privatrente, Verdienst der Ehepartnerin.

Und so kennt man seinen finanziellen Rahmen.

Jetzt kommt es noch auf das Wie an. Wie möchten wir leben, was wollen wir künftig machen ?

Und das ist bei jedem individuell anders.

Ich möchte noch sehr aktiv bleiben. Sehe derzeit keine gesundheitlichen Einschränkungen und meine Frau muss sicherlich noch 10 Jahre arbeiten.

Somit wird es keine großen Veränderungen für mich geben. Mit einer Ausnahme. Ich werde abschlagsfrei in Rente gehen, also dieses Geld mitnehmen, jedoch 2 Tage die Woche als Senior Expert weiter arbeiten. Das bedeutet für mich, 5 Tage frei und 2 in Absprache zu arbeiten. Finanziell ist das dann insgesamt so attraktiv, dass wir keinen Cent weniger in der Tasche haben, als bisher. Und das ermöglicht uns, uneingeschränkt weiter unser Leben so gestalten und genießen zu können. Wir können all dies tun, was wir in den vergangenen Jahren auch getan haben.

Ich falle in kein Loch, wovor sich viele die in Rente gegangen sind fürchten. Nehme an meinem vertrauten sozialen Leben teil, und muss nicht ständig agieren wie ein Hausmann.

Nicht selten sieht man sie dann doch wieder etwas arbeiten. Schlechter bezahlt oder nicht das, was sie am besten konnten.

Der Weg in meine Rente ist somit ein fließender Übergang. Wenn es so weit ist, bekomme ich einen neuen, angepassten Arbeitsvertrag. Bezahle weiterhin aus diesem Teil meine anteiligen Rentenbeiträge ein, was sich dann später mal positiv auswirkt.

Es ist nicht jedem vergönnt, so zu leben. Immer wieder sind einige in meinem Alter, oder auch jüngere, die mental und körperlich wirklich deutlich älter sind. Da denkst du, der oder die gehen wohl auch bald in Rente oder sie sind es schon, dabei haben sie noch 10 Jahre mindestens vor sich. Es ist manchmal erschreckend, wie die aussehen oder sich verhalten.

Ich bin dankbar darüber, dass man mich immer 10 Jahre jünger einschätzt und die Fitness und Gesundheit alles mitmachen, wie man sich das wünscht.

Warum dem so ist ? Tja, vielleicht die Gene, der Lebensstil , die Denkweise , keine Ahnung weshalb.

 

 

 

 

Altersteilzeit Erfahrungen

Zeit für ein kleines Fazit, bezüglich meiner

Erfahrungen in der Altersteilzeit.

Nach 5 Monaten gibt es für mich nur positives zu berichten. Hier auf Enjoy hatte ich ja bereits darüber geschrieben, dass ich die Möglichkeit genutzt habe und meine Arbeitszeit reduziert habe.

Man wird ruhiger und gelassener. Stress prallt richtig gut an einem ab. Als Schichtarbeiter ist man erheblich ausgeschlafener als je zuvor.

Du hast wieder Zeit für geliebte Dinge im Leben, die man ansonsten entweder vernachlässigt  oder kurz eingeschoben hatte, obwohl man eigentlich die Zeit dazu nicht gehabt hätte.

Das Leben wird insgesamt ruhiger und entspannter.

Ich kann jedem nur empfehlen, Programme zur Reduzierung der Arbeitszeit des Arbeitgebers zu nutzen. Die finanziellen Verluste sind bei besonderen Programmen überschaubar und zu verkraften.

Die gewonnene Lebensqualität lässt sich sowieso nicht mit Geld aufwiegen.

 

Arbeitszeitverkürzung

Eine Arbeitszeitverkürzung

ist eine feine Sache.

Mit Beginn 2019 habe ich eine. Und zwar altershalber.

Es gibt je nach Branche und Tarifverträge verschiedene Modelle. Meine Arbeitszeitverkürzung bedeutet 80 % arbeiten mit einem finanziellen Ausgleich. Ich verdiene somit mehr, als wie für die tatsächliche Zeit in welcher ich arbeiten gehe.

Meine zusätzliche Freizeit bekomme ich in Blöcken, aufgeteilt in 9 x 5 Schichten extra frei. Dies bedeutet in meinem Fall und Schichtarbeitsmodell, dass ich nur noch 12 bis 13 mal im Monat arbeiten gehe.

Diese freien Blöcke sind mir mit einem Jahresplan bereits jetzt schon bekannt.

Die übrigen 3 Monate ohne diese Freizeitblöcke, habe ich echten Urlaub.

Bei dieser Form der Altersteilzeit muss ich jedoch bis zum Rentenbeginn arbeiten.

Warum das Ganze: Durch weniger monatliche Arbeit ist es möglich, länger zu arbeiten und  den regulären Rentenbeginn zu erreichen, ohne dass das Ärschle zuschnappt.

Gibt man ständig 100 Prozent oder mehr Leistung ab, besteht eben doch die Gefahr, sich krankheitsbedingt aus dem Berufsleben vorzeitig verabschieden zu müssen.

Die oft gepriesene Möglichkeit früher in Rente zu gehen, ist mit zu großen finanziellen Verlusten verbunden. Außer man hätte mit 63 Jahren die 45 Jahre Renteneinzahlungen schon voll. Das ist bei mir aber erst mit 65 Jahren der Fall.

Würde ich also mit 63 bereits in Rente gehen wollen, würden mir 11,4 Prozent monatlich an Rente fehlen. Und dies für alle Zeiten. Meine reguläre Renteneintrittsgrenze ist bei 66 + 2 Monate.

Man muss somit sehr aufpassen, was an Abzug auf einen zukommt, wenn man früher gehen möchte. Diese oft gehörten 10,8 % Abzug gelten nicht unbedingt für jeden.

Und so habe ich für mich dafür entschieden, lieber etwas weniger zu arbeiten, dies aber bis zum Alter von 65 Jahren und 45 Beitragsjahren. Weil dies bedeutet einiges mehr an verfügbarem Geld, gegenüber einer frühzeitigen Rente. Zumal ich wie bereits erwähnt, einen finanziellen Ausgleich bekomme, für die Fehlzeiten.

Altersteilzeit muss jeder für sich individuell entscheiden. Zum einen, ob man es möchte und zum anderen, ob es finanziell funktioniert.

Der finanzielle Verlust ist gar nicht so hoch. Denn das Einkommen sinkt zwar, aber man zahlt auch weniger Steuern. Man spart Spritkosten zur Arbeitsstelle und oftmals auch weitere Ausgaben, wie Kantine, Bäcker oder sonst was.

Der Gewinn an Freizeit ist sowieso unbezahlbar. Das Leben geniessen ist mit das wichtigste überhaupt. Und das gönne ich mir jetzt die nächsten Jahre.

Denn eines ist sicher: Wir werden sowieso alle finanziell gnadenlos verarscht von diesen Politikern.