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Schulfotograf

Es gibt ihn noch. Den Schulfotografen. Bereits früher kamen diese Fotografen zu Beginn des Schuljahres an die Schulen, fotografierten die Schulklasse, machte Einzelaufnahmen von jedem Kind und verkauften die Bilder Sets für horrende Preise.

Damals konnte man es noch verstehen, wenn man die Fotos kaufte. “Damit es mal anständige Bilder vom Bub gibt.”

Aber heute ? Im Zeitalter der digitalen Fotografie ?

Die Schulfotografen stehen in harter Konkurrenz zueinander. Mehrmals täglich rufen die unterschiedlichsten Firmen an und wollen einen Termin an der Schule haben. Bis sich der Rektor dann von einem breitschlagen lässt und die Aufnahmen genehmigt.

Jetzt sagten unsere Kids bereits im Vorfeld, sie hätten keine Lust auf diese Fotos. Weil sie haben ja schon viele gute Bilder von sich. Und so bekamen sie die Antwort von uns, dass sie sich nicht fotografieren lassen müssen, wenn sie es nicht wollen.

Ein paar Tage später kam der Achtjährige nach Hause und sagte, man habe Fotos von ihm gemacht, obwohl er mehrmals sagte, er wolle sich nicht fotografieren lassen. Aber der Fotograf meinte, er müsse sich ablichten lassen.

Zwei Wochen später bringt er dann ein Foto Set nach Hause. Auf der Verpackung stand: Der Fotograf hätte das Urheberrecht. Vervielfältigung etc. verboten usw.

So, und das halte ich schon mal für ausgeschlossen. Nie und nimmer hat der Fotograf ein Urheberrecht am Foto einer Person erworben, die damit überhaupt nicht einverstanden ist.

Deswegen hat der Fotograf von mir die Fotos umgehend zurück bekommen, mit der Aufforderung diese zu vernichten sowie die Personalien des Achtjährigen und den Nachweis darüber zu erbringen.  Mal sehen ob er es macht.

Das Set hätte übrigens 32,- Euro kosten sollen. Die gleichen Fotos bekommt man aber schon für knapp 8,- Euro, wenn man diese selbst herstellen lässt.

Zudem waren die Bilder wirklich schlecht. Einfach nur hin geschludert, mit einem Hintergrund der überhaupt nicht passt. Die künstlerische Kreativität empfanden ich und andere Eltern absolut geschmacklos. Man stelle sich ein Portrait vor, das auf der Größe von einer halben DIN A4 Seite ist, die linke Hälfte in Farbe und daneben in schwarz-weiß. Also die selbe Person auf einem Bild, einmal so und einmal so.  Und der Hintergrund in einer Farbe, die weder zu dem Kind noch zu dessen Kleidung passt.

Bei den höheren Schulklassen gab es übrigens richtig Ärger. Weil sogar die Zehn- und Elfjährigen sich zum großen Teil nicht ablichten ließen. Der Fotograf wurde ärgerlich, worauf die Jungs in der Klasse ihm einen Finger entgegen streckten und nach draußen gingen.