Männer, lasst euch mal bei Gelegenheit vom Arzt untersuchen, ob noch alles ok ist.
Ansprechen möchte ich mit diesem Beitrag die etwas älteren Herren. So ab 50 Jahren aufwärts.
Für gewöhnlich sieht uns kein Arzt. Außer wir hätten uns den Knöchel beim Sport verstaucht. Oder es überkommt uns Montags eine große Arbeitsunlust. Dann geht womöglich der eine oder andere schon mal wegen Männerschnupfen zum Hausarzt.
So mancher Mann hat sogar den Namen seines Hausarztes vergessen, weil er viele Jahre nicht mehr dort war. Und er fragt sich selbst : “Habe ich denn überhaupt einen ?”
Allen sei jedoch gesagt, dass in uns altersbedingte Krankheiten schlummern können, die wir im Alltag nicht spüren. Ich denke dabei an Bluthochdruck, das Cholesterin oder den Blutzucker.
Und plötzlich streikt völlig unerwartet die Pumpe. Wir verspüren Schmerzen im Arm und am Herzen.
Scheinbar kleine Ursachen, jedoch mit großen Auswirkungen. Eine kleine Blutader ist geplatzt, weil sie dem Druck nicht mehr stand hielt. Wenn das im Kopf passiert, hast du einen Schlaganfall. Wenn es am Herzen ist, weil so ein kleiner Klumpen aus Ablagerungen die Blutzufuhr verstopft, hast du einen Herzinfarkt.
Solche Gefahren stecken oft unerkannt in uns, weil der Körper nun mal schon 50 oder 60 Jahre alt ist und er sich entsprechend verändert. Dies geschieht langsam und schleichend. Deswegen bemerken wir es nicht oder kaum.
Berufsbedingt musste ich alle 2 Jahre zur betriebsärztlichen Untersuchung. Mit Sehtest, Blutabnahme, Urinabgabe, Ruhe EKG usw.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie mir der Betriebsarzt Mitte 40 empfohlen hat, mal einen Augenarzt aufzusuchen. Die Werte ohne Brille wären grenzwertig. Ich sagte zum Betriebsarzt: „Putz dein Ding hier (Sehtestgerät) dann geht’s wieder“ Das fand er nun nicht wirklich lustig und ich bekam die Auflage zum Augenarzt gehen zu müssen.
Tja, und tatsächlich wurde daraus eine Lesebrille.
Später, so im Alter von vielleicht 52 Jahren, empfahl mir der Betriebsarzt, auf meine Blutwerte und den Blutdruck zu achten. Über die Jahre hinweg konnte man feststellen, dass sich die einst perfekten Werte, langsam verändert hatten.
Und so bin ich zum Hausarzt. Auch um mir eine zweite Meinung einzuholen. Er sagte: „Ich habe gerade Zeit. Hose runter. Umdrehen. Bück dich !
„Wassss ?“
„Keine Widerrede. Bücken sie sich nach vorne“ und ich hörte so ein Schnappen (flapp), wie von einem Latexhandschuh, der über die Hand gezogen wird. Ooooh, mmmmh, ist gar nicht schlimm, wenn die Prostata abgetastet wird.
Und mit den Blutwerten hatte der Betriebsarzt übrigens auch recht gehabt.
Inzwischen bin ich 61 Jahre alt und muss seit 5 Jahren jährlich zum Betriebsarzt.
Sorgenvoll hatte ich mal zu meiner Frau gesagt : „O je, wenn der was findet, ist es für meinen Beruf existenziell“
Sie sah mich an und sagte: „Nein Rainer, du hast einen Denkfehler. Wenn er was findet, kann man was machen und du lebst. Das ist existentiell“
Wie klug ihre Worte doch waren. Lieber wenig Geld, aber dafür leben.
Um wieder auf die Blutwerte zurückzukommen. Stellt der Arzt negative Veränderungen fest, kann man im Anfangsstadium oft noch sehr gut darauf reagieren. Sei es ernährungstechnisch, sei es abnehmen, Ausdauersport oder sogar in Teilzeit zu gehen. Gas rausnehmen, Stress reduzieren. beruflich nicht mehr in der ersten Reihe stehen zu wollen, sondern die jüngeren machen lassen. Eventuell muss man regelmäßig Medikamente einnehmen. Insgesamt alles sehr hilfreiche Maßnahmen, die lebensverlängernd sind.
Deswegen, geht zum Arzt. Lasst euch durchchecken. Kostet euch ja nichts. Bringt aber viel.