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Ein Warnstreik, der Fragen aufwirft

Kommenden Montag veranstaltet die EVG einen Warnstreik zusammen mit Verdi. Beides bekanntlich Gewerkschaften mit Mitgliederschwund.

Verdi streikt, weil sie bei ihren Verhandlungen nicht vorwärts kommt und die EVG vordergründig, weil das Angebot der Bahn unzureichend ist.

5 % verteilt auf 28 Monate und eine Einmalzahlung von 2500.- Euro bezeichnet die Bahn als eine Erhöhung von 11 %.

Die EVG hat 30 Jahre lang nicht wirklich gestreikt. Sie hat auch letztes Jahr knapp 10 000 Mitglieder verloren. Es sind nur noch knapp 180 000. Davon ein Großteil an nicht aktiven Rentner.

In den vergangenen Jahren haben sie sogar Nullrunden abgenickt. Als sie dann bemerkten, dass eine GdL sehr viel mehr erreicht hat, haben sie den Lokführertarifvertrag eins zu eins übernommen, diesen unterschrieben und feiern das als Erfolg.

Sie mussten somit dringend etwas tun, denn viele EVG Mitglieder fühlen sich seit langem verschaukelt.

Böse Zungen behaupten, dass bei dem ersten Treffen zu den Tarifverhandlungen in Fulda, die EVG und der Arbeitgeberverband Move, bereits nach 1 Stunde die Verhandlungen als beendet erklären, jeweils Statements dazu abgegeben haben und anschließend sind sie gemeinsam zum Mittagstisch gegangen.

Noch mehr Ungereimtheiten werfen Fragen auf.

Wo sind die einstweiligen Verfügungen ? Ich erinnere dass versucht wurde, gegen die GdL vor einer Vielzahl von Gerichten ein Streikverbot zu erlassen, als diese für bessere Arbeitsbedingungen kämpfte.

Wo sind die Notfallpläne ?

Ging es gegen die GdL, wurden diese aus der Schublade geholt, damit es einen Grundverkehr gibt. Nicht alle Mitarbeiter sind in der EVG. Viele sind nirgends organisiert, in einer anderen Gewerkschaft oder verbeamtet.

Aber statt dessen werden sämtliche Verkehre eingestellt.

Warum ordnet die EVG Warnstreiks von oben herab an ihre Mitglieder an ?

So was gibt es bei der GdL nicht. Da wird stets basisdemokratisch gehandelt. Alle Entscheidungen werden zunächst bei den Mitgliedern angefragt, darüber abgestimmt und dann beschlossen.

Welche Gewerkschaft hat denn die teilweise sehr schlechten Tarifverträge in den vielen Gesellschaften und Firmen der DB abgeschlossen, bei denen Mitarbeiter wirklich sehr arm sind ? Die GdL war das nicht. Es sind von der EVG abgenickte Verträge.

Warum benötigt die EVG die Unterstützung von Verdi ? Bekommen sie es selbst nicht gebacken ?

Ich hätte da noch einige Punkte, die ich mir jedoch verkneife, so lange ich noch im aktiven Berufsleben stehe.

Fragen über Fragen.

Ich wage mal eine Prognose für nach dem Warnstreik.

Nach dem Warnstreik sitzen die Tarifparteien wieder zusammen. Herauskommen werden eine steuerfreie Einmalzahlung von 3000.- €, eine Erhöhung um 8 % in 2 Schritten. 5 % noch dieses Jahr, weitere 3 im nächsten, bei einer Gesamtlaufzeit von 22 Monaten.

Die EVG Mitglieder werden auch das hinnehmen, wenn auch murrend. Und trotzdem in dieser teuren Gewerkschaft bleiben, deren Mitgliederbeiträge selbst in den unteren Lohngruppen höher sind, als bei den Lokführern in der höchsten Einkommensgruppe.

 

 

Streik bei der SWEG

Wiederholte und lang anhaltende Streiks bei der SWEG 

Ein, wie ich finde, sehr seltsames und fragwürdiges Verhalten spielt dabei das Land Baden-Württemberg. Betroffene Bürger, die auf den Zug angewiesen sind, können nicht mehr nachvollziehen, was diese grüne Landesregierung in diesem Tarifkonflikt treibt und haben jegliches Verständnis dafür verloren.

Zusammenhänge und Vorgeschichte:

Vor ein paar Jahren hat der Grüne Verkehrsminister groß angekündigt, dass er keine roten Züge (DB) mehr in Ba-Württ. sehen möchte. Er behauptete, mit seiner Aufteilung und Zerschlagung eines einigermaßen funktionierenden Nahverkehrs in verschiedene Vergabe Bereiche (Lose), würde alles besser, da sich private Verkehrsunternehmen auf die Strecken bewerben können.

Heraus kam, dass dann unter anderem die niederländische Staatsbahn (“so was von privat” ) mit dem Unternehmen Abellio viele Strecken in Baden-Württemberg übernommen hat.

Nach nicht einmal 1,5 Jahren war dieses Unternehmen vor der Pleite, weil sie den Vorgaben des Verkehrsministeriums glauben schenkte, dass man auf deren vorgegebene  Art und Weise Nahverkehr betreiben könne.

Um das Gesicht zu wahren, hat das Land Baden-Württemberg die Abellio in der SWEG vorübergehend aufgefangen, damit weiterhin Zugverkehr stattfinden konnte.

Die SWEG gehört zu 95 % dem Land und zu je 2,5 % den Landkreisen Balingen und Sigmaringen. Die Landkreise sind deswegen beteiligt, weil bis vor ein paar Jahren fuhr dort die HZL. Auch ein Landesunternehmen, welches “erfolgreich” an die Wand gefahren wurde.

Die nunmehr neu zur SWEG hinzugekommenen Mitarbeiter haben einen Tarifvertrag der GdL, welcher sozialverträgliche Arbeitszeiten beinhaltet. Die “Alten” SWEG Leute haben jedoch so einen Billigtarif von Verdi, bei dem sie mehr arbeiten müssen, für weniger Geld.

So war es natürlich absehbar, dass es zum Konflikt kommen musste.

Das Land Baden-Württemberg jedoch, lässt durch seine Vertreter in der SWEG verlautbaren, dass sie auf keinen Fall die GdL als Tarifpartner im Unternehmen haben möchte.

Die müssen ja die Hosen gestrichen voll haben, wenn sie faire Arbeitsbedingungen und Löhne unbedingt raus halten wollen.

Und wer badet es aus ? Die Pendler

Und was macht die Grüne Landesregierung ? Nichts. Sie versuchen es auszusitzen.

Gleichzeitig wird somit auch das landeseigene Unternehmen SWEG mit voller Wucht an die Wand gefahren. Zumindest ist es das was ich als unbedarfter Bürger und Laie erwarte.

So viel zum Thema faire Löhne, faire Tarifverträge, wirtschaftliches Handeln der grün-schwarzen Landesregierung Baden-Württemberg.

Die wenigen Züge die momentan noch fahren, sind somit entweder Verdi Leute, als Streikbrecher, die mit wenig Lohn glücklich und zufrieden sind. Oder es sind nicht organisierte Mitarbeiter, die nur die späteren Vorteile mitnehmen, aber nichts dafür tun. Oder eben auch ausgeliehenes  Zugpersonal von Subunternehmen. So was gibt es bei denen tatsächlich auch.

Busfahrer streiken in Reutlingen

Die Busfahrer streiken in Reutlingen

Was ja ihr gutes Recht ist und sicherlich auch berechtigte Gründe hat.

Was ich jedoch nicht verstehe, einmal streiken die kommunalen Angestellten und die Busfahrer und das andere mal die der privaten Busunternehmen.

Beide male werden die Busse dann in Reutlingen bestreikt.

Ist das so miteinander vermengt ? Oder wurde das kommunale Busgeschäft an private Billigheimer ausgelagert ?

Wofür ich jedoch kein Verständnis habe, ist die Fahrplanauskunft des NALDO, also des hiesigen Verkehrsverbundes. Diese behauptet, dass der Bus, welcher vor unserer Haustür beginnt, pünktlich abgefahren sei. Und der vorherige auch und und und…

Streik bei der Post

Streik bei der Post

Auch hier bei uns in Reutlingen.

Wen wundert es ? Auch hier werden die Mitarbeiter eines ehemaligen Staatsunternehmens in Billigfirmen überführt. Und dies ausschließlich zur Gewinnmaximierung von Post und DHL.

Dieses Unternehmen scheffelt Gewinne in Milliardenhöhe. Aber die Mitarbeiter, die diese Gewinne an der Basis erarbeiten, sollen für wenig Lohn und mit viel Arbeit in Tochterfirmen, wie Delivery, das gleiche machen, wie vorher bei der Post oder bei DHL.

Was für eine Verarsche. Die Bevölkerung wird sicherlich nach Strich und Faden auch von diesem Konzern angelogen, während die Mitarbeiter ums überleben kämpfen.

Es gibt aber garantiertauch jemanden,  der bei Post und DHL davon profitiert, dass an den hart arbeitenden Mitarbeitern gespart wird.

Ich weiß es zwar nicht, könnte aber wetten, dass es dort ein ähnliches Prämien- und Bonussystem gibt, wie in anderen ehemaligen Staatsbetrieben.

Vom Mangement bis runter zu Teamleitern, Gruppenleitern oder wie man sie auch immer nennt, gibt es jährlichen einen fetten Bonus, mit jedem Euro oder Mitarbeiter den man einspart.

Und nur darum geht es. Jemand kassiert richtig unglaublich viel Geld dafür, dass andere in den finanziellen Ruin gedrückt werden.

Deswegen: Postler, lasst es euch nicht gefallen, was euer Arbeitgeber mit euch vor hat.

Dieses Unternehmen hat Gewinne in Milliardenhöhe. Das ist das Geld, welches den Mitarbeitern gehört, weil sie es erwirtschaftet haben. Und deswegen haben sie es verdient, eine Lohnerhöhung zu bekommen, dass die Arbeitszeiten verkürzt werden und dass ihre Jobs nicht ausgelagert werden.

Und wehe, ich sehen einen Streikbrecher aus Verwaltung, Fremdfirma oder Beamter bei mir am Haus. Dann lauf so schnell wie du kannst. Ich werde dich sonst öffentlich laut blamieren.

 

Die richtigen Fragen zum Streik stellen

Viele regen sich über Streiks auf. Genau genommen, müsste ich sagen, über einen ganz bestimmten Streik. Und zwar den mit der Bahn.

Wen man sich aber mal die richtigen Fragen zu den Streiks stellt, merkt man vielleicht am ehesten, dass man die Füße ganz ruhig halten sollte, als Kritiker von Streiks.

morgennebel

Momentan sind noch Streiks bei der Bahn. Die Kita Beschäftigten wollen ab Freitag unbefristet streiken. Bei der Briefzustellung gibt es Streik. Postbank, Amazon und und und…

Die Hauptfrage müsste doch lauten : Warum ?

Aber nicht warum streiken die alle, sondern warum gibt es Konzerne, Firmen, Institutionen die es nicht zulassen wollen, dass ihre Beschäftigten zu anständigen Verträgen kommen.

Es fällt doch richtig auf, dass überall wo unsere Bundesregierung die Finger drin hatte oder noch hat, der soziale Frieden bedroht ist.

Als Reisender müsste ich mich doch mal fragen : Wann ist der da vorne, der mich gerade fährt, eigentlich heute aufgestanden ? Und wie lang hatte er davor schlafen können ?

Und weshalb hat der so viele Überstunden ? Wann regeneriert er sich überhaupt ?

Gibt es tatsächlich so etwas wie : 4 mal hintereinander um 03:30 h aufstehen, 11 Stunden Schichten machen, 1 Tag frei und wieder 4 mal um 03:30 h aufstehen … (gibt es, habe ich neulich gemacht).

Von denen, die sich fahren lassen, wer steht da schon um 3 Uhr nochmalwas in der Nacht auf ? Und wenn, dann nur einmal im Jahr, wenn man in Urlaub fährt. Und wie fertig seid ihr dann an diesem Tag ?

Warum darf dieser Mensch nicht darüber verhandeln, ob er  “nur” noch 38 Stunden in der Woche arbeiten  möchte ? Oder seine Gesamtanzahl von Überstunden nach oben begrenzt wird ?

Warum schaut sich niemand das Angebot an, mit den angeblich so berauschenden 1000.- Euro Einmalzahlung ? Wie viel ist das denn tatsächlich auf den Monat rückwirkend betrachtet seit Beginn der Tarifverhandlungen ? Das ist gar nichts, das sind gerade mal 1,xxx Prozent. Und das muss natürlich versteuert werden. In anderen Worten, es ist “Nasenwasser”

Und was ist ein Lokrangierführer ? Also jemand der Loks fährt und bewegt ist kein Lokführer ? Man nennt ihn Lokrangierführer, obwohl er u.U. einen Zug 80 Kilometer aus einem Abstellbahnhof kommend fährt,  um ihn für Fahrgäste bereitzustellen ?

Und warum soll der weniger verdienen, als einer der nichts anderes macht, sich aber glücklicherweise Lokführer nennen darf und diesen Zug übernimmt ?

Und so geht es weiter, die tatsächlich richtigen Fragen zu finden und zu stellen.

Gibt es denn in Deutschland  so viele Betreibe, in denen die Welt in Ordnung ist ? Klasse, sage ich dann, weiter so.

Oder sind einfach nur die meisten am jammern, haben aber keinen Arsch in der Hose und schimpfen deswegen ? Oder hat man ihnen schon alles genommen, arbeiten für einen Mindestlohn, für eine Firma die Billiglöhne zahlt ???

Eine weitere Frage ist : Warum darf ein Konzern 300 Mio. verbraten und lässt sich bestreiken ?

Wer steckt denn dahinter ? Kein Konzernchef möchte Produktionsstop. Man möchte Umsätze haben, Gewinne erzielen…

Dies alles nicht zu wollen kann nur eine Regierung. Der ist es piepegal wie viele Millionen Streiks kosten. Die Regierung zahlt das ja nicht.

Deswegen müsst ihr Euch an den Eigentümer wenden. Und der heißt Merkel und Co. Und niemand anderer. Und was die sich leisten und erlauben, kann man ganz gut diese Tage in anderen Affairen und Skandalen nachlesen.

Die letzte Frage, ist vielleicht die, ob denn wirklich alle so sauer über Streiks sind ?

Schon einmal darüber nachgedacht, wie man Stimmungsmache erzeugt ? Dass man für Presseartikel bezahlt ? Dass es Auftragsschreiber gibt ? Dass es Medien gibt, die dringenst diese Einnahmen zum überleben benötigen ?

Das sind Fragen über Fragen, die ich mir so stelle.

 

Wer verhandelt bei der Bahn mit Lokführern

Wer verhandelt eigentlich bei der Bahn mit den Lokführern ?

Es ist der Arbeitgeberverband Move.

Präsidium und Vorstand bei MoVe sind

der Personalvorstand der Bahn, Herr Ulrich Weber

und, auf den nächsten kommt mir es ganz besonders darauf an

Hauptgeschäftsführer AGV MoVe ein Werner Bayreuther

Dieser Herr Bayreuther ist aber auch mit einer Firma verbandelt, die sich Schranner Negotiation Institute nennt und  die sich auf ihren Seiten rühmt, mit Geheimdienstmethoden zu arbeiten, denn sie haben erfahrene Verhandlungsführer von FBI, UNO und andere im Netzwerk.

Da gibt es dann Seminare darüber mit Themen, was wollen die Gewerkschaften wirklich, warum sollte man einen Streik nicht vermeiden….

Und dieser Herr Bayreuther ist dort mit so einigen Aktivitäten zu finden.

Und somit ist der Artikel aus Arbeitsunrecht in Deutschland, DB im GdL-Streik bestätigt.

Beim Arbeitgeberverband MoVe sind also Profis am Werk, die geschult wurden oder selber Trainer sind, um das Leben den Gewerkschaften schwer zu machen.

 

Journalistische Inkompetenz in Sachen Bahnstreik

Journalsitische Inkompetenz in seiner vollendeten Form beweist eine als Online Redakteurin bezeichnete Jugendliche auf Focus Online in Sachen Bahnstreik und blamiert sich auf der gesamten Länge, vermutlich ohne es selbst zu bemerken.

Hier zu dem Beitrag den ich meine : Schon wieder Bahnstreik  

Und man nennt es: …spricht Klartext …”

Das Kindchen hat wirklich nichts verstanden. Ich habe keine Lust mehr jemandem wie ihr zu erklären, dass man erst seine Hausaufgaben macht, sich informiert und dann erst online stellt. Und so verbreitet das junge Mädchen leere abgedroschene Phrasen ohne jegliche Substanz.

Sie hat weder verstanden worum es inhaltlich geht, welche Interessen dahinter stehen und am allerwenigsten welche Rechte die jeweils Beteiligten haben.

Aber wundert es den Leser wirklich noch, was sich alles Redakteur oder Journalist nennen darf ?

Sogar ich darf dies.  Ich unwissender Blogger. Und habe dies auch nicht erlernt. Jedoch in der Schule aufgepasst und nicht nur meinen Namen geklatscht . Phildreams ist redaktionell, journalistisch tätig. Das hat das Finanzamt festgestellt und deswegen zahle ich Steuern auf meine Blog-Einnahmen.

Dem Kindchen auf Focus Online gestehe ich zu, dass sie recht jung ist, von der komplexen Materie nichts versteht und womöglich wurde sie nur “nach vorn geschickt”, wohl wissend, dass sie sich nun öffentlich blamiert.

Sie ist im Grunde selbst das Opfer ihrer Branche, welche eine nicht mehr funktionierende Interessenvertretung hat, bei der Journalisten pro geschriebene Zeile nur wenige Cent bekommen.

 

Streik bei Amazon

Lese gerade: Streik bei Amazon und dass an 5 Standorten von Ver.Di Aktionen stattfinden.

Seltsam. Denn ich lese nichts von Geiselnahme des Kunden, Raffgier, bald  durch Computer ersetzt, Paketschubser und weiteren Beleidigungen…

Genau die gleichen Medien und Basher die beim Streik der Lokführer sich das Maul zerissen haben, sind jetzt ruhig. Insbesonders kommt nichts von den angeblich so hoch qualifizierten Journalisten aus bestimmten Blättern.

Warum eigentlich ?

Nun, es sind halt alles ausgesprochene Bahnexperten, unsere Journalisten. Vom Warenversand verstehen sie vermutlich nichts und verbreiten deswegen keinen  Unsinn zum Streik.

Nach dem Lokführer Streik

Was bleibt nach dem Lokführer Streik an Erkenntnissen ?

Meine Gedanken dazu

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Erschreckend empfand ich Äußerungen von nicht wenigen Menschen in der Öffentlichkeit, die teils beleidigend waren, teil von Unkenntnis geprägt waren, aber teils auch von einer Presse geschürt wurde, die entweder dafür bezahlt wurde oder wirklich nur clever gesteuerte Propaganda übernommen hat, ohne den Verstand vor dem Druck zu benutzen.

Erschreckend empfand ich auch, dass es viele Menschen in Deutschland gibt, die ihre eigene Situation noch nicht erfasst haben. Sie werden ruhig gestellt, indem man ihnen alle 2 Jahre etwa 2- 3 Prozent mehr Lohn gibt. Haben denn alle schon vergessen, wie man vor 20 Jahren in den Betrieben miteinander umging.
Wie oft hört man denn Aussagen wie : Beim Senior Chef war es besser, man war noch Mensch, wenn man etwas falsch machte, wurde man geschimpft, danach der Fehler ausgebügelt und gut war es.

Aber heute, wirst du gleich abgemahnt, zur Schnecke gemacht, ja teilweise erniedrigt. Du sollst für immer weniger Geld immer mehr arbeiten.

Aber nun gibt es ein kleines gallisches Dorf eine Berufsgruppe die solidarisch für Verbesserungen in ihrer Arbeitswelt eintritt. Die sich nicht durch ein Tariftreuegesetz  Tarifeinheitsgesetz gleichschalten lassen will, die für ihre speziellen Bedürfnisse in einem speziellen Beruf kämpft.

Ruft dies tatsächlich bei anderen Neid hervor ? Können Lokführer etwas dafür, dass es in vielen Berufen sehr schlimm aussieht, weil die Arbeitgeberseite zusammen mit der Politik  es geschafft hat, den Beruf und die Belegschaften auseinanderzudividieren, so dass keinerlei Solidarität mehr existiert. Ganz gut ist dies im Blog Operation-Harakiri für die   Journalistenbranche beschrieben. Und als ich das gelesen hatte, fragte ich mich, weshalb gerade dieser Berufsstand so sehr und unüberlegt auf die Lokführer  in den vergangenen Tagen einprügelte.

Die meisten haben es nach meiner Einschätzung noch nicht verstanden, dass sie selbst in einer vergleichbaren Situation sind oder wollen es einfach nicht wahr haben.

Dann möchte ich hier noch mit ein paar Vorurteilen zum Beruf des Lokführers aufräumen:

Knöpflesdrücker – Glaubt mir, es sieht alles nur so leicht aus, weil der da vorne es kann.

Im Schlaf arbeiten – Er drückt seine Knöpfle scheinbar beinahe im Schlaf, weil er es kann. In Wirklichkeit ist er jedoch hell wach.

Vom Computer bald ersetzt: Möchte auch wissen, wie dies gehen soll. Rechnergesteuerte Fahrzeuge und Linien gibt es. Das sind aber immer Insellösungen, wie eine U-Bahn Strecke oder ein Skytrain-System. Also immer für sich autarke Systeme, die baulich abgeschottet sind. Auf einer freien Strecke funktioniert dies nicht und führt unweigerlich zu einem Schrotthaufen. Deutschland ist noch Jahrzehnte von einer Infrastruktur entfernt, die Lokführer durch Computer ersetzt.

Vorher gewusst : Ja, vieles vorher gewusst. Aber dass  die Lohnentwicklung so rückläufig ist, wussten wir vorher nicht. Und auch die Schichtarbeit hat sich in den Arbeitszeiten drastisch verschärft.

Zum Vergleich: Ein Schichtarbeiter hat meisten seine Früh – Spät- und Nachtschichten in einem Rhythmus und zu bestimmten Zeiten. Bei einem Lokführer ändert es sich täglich. Heute meinetwegen von 04:10 h bis 15:15 h und morgen dann bereits ab 03:25 h in der Nacht bis 11:40 h, übermorgen fängt er dann abends um 22:45 h an und kommt am nächsten morgen um 07:oo h nach Hause.

Und das haut das stärkste Pferd um. Da meine ich doch, es ist mehr als gerecht, wenn man 1 oder 2 Stunden weniger pro Woche arbeiten möchte. Man liegt ja damit immer noch stundenmäßig über andere Branchen.

Zug fahren ist schnell gelernt  : Da gibt es verschiedene Modelle. Einmal eine verkürzte Ausbildung von rund 8 Monaten für Umschüler und Quereinsteiger. Diese Mitarbeiter sind dann aber am Anfang nur sehr eingeschränkt einsetzbar. Zum Beispiel nur auf einer Baureihe und auf der gleichen Strecke. Soll dann später mehr dazu kommen, dauert es wieder Wochen und Monate, bis man das erlernt hat. Unter dem Strich ist diese Ausbildung nur eine kurzfrisitige Notlösung für ganz bestimmte Bereiche.

Ansonsten ist der Beruf des Lokführers eine 2,5 bis 3-jährige Berufsausbildung, bei der man normalerweise Mittlere Reife benötigt. Ausnahmen sind individuell bei entsprechender Begabung und Werdegang möglich.

Warum GdL und nicht EVG ?

Warum GdL und nicht EVG ?

Ein paar Beispiele gefällig ?

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Kungelei und Vetterleswirtschaft der EVG . Bei jeder Tarifverhandlung kam unten weniger heraus als man zuvor hatte, weil oben wurde etwas drauf gelegt, aber gleichzeitig an einer Zulage gestrichen. EVG Vorsitzende sind nach Verhandlungen direkt zur Belohnung in den Vorstand der Bahn gewechselt. Was hat sich die EVG dafür abkaufen lassen ? Führungskräfte können 6 Monate bezahlte Auszeit nehmen hat die EVG vereinbart. Es werden Prämien schon in den untersten Führungsebenen ausgeschüttet, die 5-stellig sind, nur dafür dass man es geschafft hat mit möglichst wenig Personal die Züge zu besetzen…

Die Auswirkungen kennt man ja. Siehe Mainz, siehe Überstundenlast des Personals welches direkt mit und um das Züge fahren beschäftigt ist.

DIe EVG ist im Dachverband des DGB. Einer der undemokratischten Vereinigungen überhaupt, die nichts anderes zulassen will, als sich selbst. Den Erfolg sieht man ja. Minimale Organisationsgrade, weil keine Mitglieder aber als Vorstand an hoch dotierten Posten festhalten .

Und so geht es gerade mal endlos weiter…

Sehr gut und sachlich erklärt sind der Streik, die Zusammenhänge und Hintergründe  im Beitrag Lucky Streik im Blog von Torsten .