Ein Lkw blockiert die Bahnlinie zwischen Esslingen und Plochingen
Gestern Nachmittag, kurz nach 16.00 h, kam es bei Esslingen zu einem tragischen Verkehrsunfall. Der Fahrer eines 40 to Lkw bekam Herz-Kreislaufprobleme und sein Lkw rollte direkt ans Gleisbett. Der Fahrer verstarb leider.
In diesem Beitrag hier, möchte ich aber etwas ganz anderes näher erklären. Für den bahntechnisch unbelasteten Leser sieht es ja so aus, dass er sich fragt, warum fahren dann die Züge nicht einfach auf den anderen Gleisen weiter ?
Als erstes laufen ja Notrufe in den Notrufzentralen auf. Da heißt es dann zum Beispiel : Lkw im Gleis, Lkw ins Gleis gefallen usw.
Zu diesem Zeitpunkt weiß ja in den Notrufzentralen niemand 100 prozentig, wo das ist, wie sieht es dort tatsächlich aus, liegt der ganze Lkw auf den Schienen u.v.m.
Daher müssen zunächst alle Züge in diesem Bereich sofort angehalten werden.
Dann eilen Rettungskräfte wie Notarzt, Feuerwehr, Polizei an die Unfallstelle. Von der Bahn kommen Notfallmanager und dessen Helfer. Die Strecke muss immer noch für Züge komplett gesperrt bleiben um das Leben der Helfer nicht zu gefährden. Niemand kann zu diesem Zeitpunkt sagen, wo sich die Helfer aufhalten. Und ein Zug kann nun mal nicht so fahren und bremsen wie ein Pkw und einfach ausweichen.
Desweiteren weiß man ja nicht, welches Rettungsgerät die Feuerwehren einsetzen müssen. Oberleitungen müssen abgeschaltet werden.
Die erste Priorität der Rettungskräfte liegt natürlich nicht in Reisenden die von A nach B wollen, sondern darin Leben an der Unfallstelle zu retten und weitere Schäden abzuwenden.
Da vergeht eine halbe Stunde wie nichts, in denen kein Zug fährt.
Wenn dann die Erstmaßnahmen beendet sind, können sich die Rettungskräfte koordinieren und besprechen, wie und was als nächstes getan wird. Und wenn dies gekärt ist, können Züge weiterfahren. Aber da ist natürlich ein unglaublicher Stau aufgelaufen, der wie im Dominoeffekt Auswirkungen auf die gesamte Region an. Und da ja der Fernverkehr auch stand, hat so ein Unglück Auswirkungen auf die gesamte Republik.
Da muss man dann wirklich ein Lob aussprechen an Reisende, die in Esslingen sagten, das beste wird sein, sie gehen 1 Stunde in die Stadt ein Eis essen. Danach sieht man weiter.
Was ich aber überhaupt nciht nachvollziehen kann, ist der Ruf nach Ersatzbussen. Wo sollen diese denn herkommen ? Wer soll diese sich im Berufsverkehr “schnitzen” ? Es sind doch Tausende von Reisenden gestrandet. Woher soll man die Fahrer nehmen ? Und erreicht man ein Busunternehmen, heißt das noch lange nicht, dass die einen Fahrer haben, der von den Lenkzeiten her überhaupt noch fahren darf.
Und in Esslingen brach natürlich auch ein Straßenverkehrschaos aus, wenn eine wichtige Straße komplett gesperrt ist.
Am besten ist es in so einer Situation, man nimmt sich etwas zu lesen heraus und wartet geduldig. Irgendwann geht es dann schon weiter. Zeitangaben kann sowieso niemand machen. Die Rettungskräfte helfen und retten, sind aber nicht hellseherisch veranlagt.
Wenn man an einem Bahnhof wartet, geht man einfach einen Kaffee trinken und kommt nach einer Stunde wieder. Am Bahnsteig passiert ja eh´nichts und wenn dann doch der erste Zug wieder fahren darf, ist der so voll, dass man es bereut mitgefahren zu sein.
Die Strecke zwischen Stuttgart und Plochingen ist auf 4 Gleisen sehr dicht befahren. S-Bahnen, Regionalexpress, IC, ICE, Güterzüge. Die folgen sich teils im Signalabstand bzw Blockabstand. So waren gestern 50 Züge direkt und unmittelbar betroffen.