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Hamster BR442

Derzeit setzt DB Regio von Tübingen aus einen

Hamster BR442 ein.

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Alle Baureihen werden von Eisenbahnfreunden und Mitarbeitern vom Fach liebevoll mit Spitznamen versehen. Man orientiert sich dabei in der Regel an Äußerlichkeiten. Es ist nicht schwer zu erraten, weshalb die Baureihe 442 Hamsterbacke genannt wird.

Der 442 289 steht hier auf dem Foto abfahrbereit im Bahnhof Tübingen auf Gleis 13. Die 789 kommt daher, weil es der Führerstand 2 ist, also hinten. Wobei es ja da nicht wirklich hinten gibt.

Dieser Triebwagen fährt sich sehr schön. Fahrgäste werden merken, dass er noch besser beschleunigt, als der ursprünglich geplante BR440 (Mops). Und der Lokführer wird merken, dass er etwas anders bremst, als der 440 und muss seine Bremspunkte etwas früher setzen.

Außerdem reagiert er beim Tür öffnen langsamer als die anderen auf der Strecke eingesetzten Fahrzeuge. Das liegt am Türrechner, der auch hier erst feststellen muss, dass das Fahrzeug wirklich steht, bevor die Einstiegstüren freigegeben werden können. Da hilft es auch nicht, aufgeregt an irgendwelchen Notknöpfen, Einstiegshilfen Anforderungstasten oder Sprechstellen herumzudrücken. Einfach mal kurz 2 oder 3 Sekunden warten, dann gehen sie auf.

 

Wasserstoffzug

Alternative Technologien erproben derzeit die DB und Siemens in Tübingen.

Der Wasserstoffzug

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Ein Mireo Plus H wird im Bahnbetriebswerk Tübingen mit Wasserstoff betankt. Dieser Wasserstoff wird direkt vor Ort hergestellt.

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Der Zug befährt die Region im Rahmen von Testfahrten. Geplant ist, dass noch 2024 im Regelverkehr mit Fahrgästen gefahren wird. Meines Wissens auf der Strecke Tübingen – Horb – Pforzheim.

Interessante Sache, wie ich finde. Wir werden sehen, was daraus wird.

Ich selbst werde mich nicht mehr darauf schulen lassen, weil meine Rente ist greifbar nahe.

Wer mehr zum Thema Wasserstoffzug und diesem Projekt in Erfahrung bringen möchte, gibt in die Suchmaschine H2goesRail ein.

3 Display im 766

Die 3 Display im Steuerwagen 766 bei Nacht

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“Da sieht man ja gar nichts..” sagte neulich jemand zu mir.

Oh doch, man sieht sogar sehr viel. Steht ja alles im jeweiligen Display, wie Fahrplan, Strecke, Besonderheiten, Fahrzeiten, Geschwindigkeiten, Soll- und Zugkräfte, kN pro Fahrmotor, Fahrstufen, Baureihe, Fahrdrahtspannung, Ampere, Fehlermeldungen und den Rest bekommt man an der Strecke angezeigt.

Der erste Zug am Morgen

Der erste Zug am Morgen, muss auch von jemanden gefahren werden.

Eine alltägliche Geschichte aus dem Leben eines Lokführers.

Gegen 02:30 h dudelt der Radiowecker los. “Oh nee” denkst du, schwingst dich aber aus dem Bett, weil du willst ja schließlich deine Familie nicht aufwecken. Leise schleichst du aus dem Schlafzimmer in die Küche. Unter 3 Tassen (großen Tassen) geht schon mal gar nichts um diese Zeit. Und ein kleines Frühstück gönne ich mir auch. Einfach um den Tag trotz der Mörderuhrzeit gepflegt zu beginnen.

Danach geht´s ab ins Auto und zur Dienststelle. Die Krux an der Sache, du bist zwar der Lokführer und bei der Bahn  beschäftigt, aber fährst den ersten Zug am Morgen selber. Und so bleibt nichts anderes übrig als das eigene Auto zu nehmen.

Am Einsatzort angekommen, bekommst du den Zug (Lok oder Triebwagen) von einem Disponenten zugeteilt und beginnst deinen Vorbereitungsdienst, der eine ganze Reihe von Maßnahmen, Handlungen und Sicherheitsüberprüfungen erfordert. Je nach dem, um was es sich für eine Zuggarnitur handelt, bist du dann 30 Minuten bis 60 Minuten später damit fertig und kannst dich beim zuständigen Fahrdienstleiter über Funk anmelden, dass du vom Abstellplatz an den Bahnsteig möchtest.

Und dann fährst du den ersten Zug am Morgen.

Die Bilder und das Panorama, welches dich erwarten, entschädigt dich reichlich dafür, dass du mitten in der Nacht aufgestanden warst und vielleicht geflucht hattest, weil du keinen normalen Bürojob hast.

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Es sind Bilder wie diese, weshalb du dann deinen Beruf doch wieder ganz gern machst.

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Der Panoramablick aus der ersten Reihe ist was besonderes. Und es begeistert selbst nach vielen Jahren immer noch, wenn der Tag beginnt.

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Trainspotter mögen zwar die besseren Photografen sein, aber ich habe dafür den besseren Blickwinkel (zwinker)

Mittags um 12 bist du dann vielleicht wieder zu Hause, setzt dich bei Sonnenschein in den Garten oder auf den Balkon. Und  von gegenüber beobachtet dich dann ein Rentner (und zwar der, der immer alles weiß) hinter den Gardinen versteckt und bruddelt: “Guck mal, der schafft doch auch nix. Sitzt den ganzen Tag auf dem Balkon herum” Aber darüber kannst du nur müde lächeln.

Wagenreihung am Zug verkehrt

Gelöst : Das Geheimnis weshalb die Wagenreihung am Zug verkehrt sein kann.

Sicherlich haben die meisten von uns folgende Durchsage am Bahnsteig gehört : “…..Zug verkehrt heute mit einer anderen Wagenreihung…. Wagen xxx befindet sich am Ende des Zuges…”

Auf Twitter haben wir uns nun diesem Problem angenommen und fanden heraus woran es tatsächlich liegt. Siehe Screenshot.

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Nachts, wenn kaum ein Zug unterwegs ist und der Fahrdienstleiter ein paar Minuten die Augen schließt, schleicht sich ein Riese von hinten an das Stellwerk heran. Er greift mit seinen riesigen Armen über das Stellwerk, nimmt einen Zug in die Hand, dreht diesen blitzschnell um und setzt ihn verkehrt wieder auf das Gleis. Mit einem Lächeln verschwindet der Riese wieder in der Dunkelheit.

Und am nächsten Morgen staunen Zugvorbereiter, Rangierer und Lokführer, kratzen sich am Hinterkopf und versuchen dann das beste aus der Lage zu machen.

Gutes Aussehen

Nur gutes Aussehen hilft nicht immer um gesund und unversehrt nach Hause zu kommen.

Normalerweise rede ich eher nicht über die Arbeit. Jedoch hatte ich heute ein Erlebnis, da greift sich jeder normal denkende Mensch an den Kopf über so viel Dummheit.

Man stelle sich einen sogenannten Triebzug vor. Also einen Zug der aus mehreren Fahrzeugeinheiten besteht, aber keine Lok braucht.  Zum Beispiel so etwas wie eine S-Bahn.

Am frühen morgen, bei einsetzender Dämmerung halte ich den Zug an (ich sitze gaaaaanz vorne) und gebe die Türen frei für den Aus- und Einstieg.  Sehe zum Seitenfenster hinaus und stelle fest, dass der Fahrgastwechsel beendet ist. Darauf wird die Türfreigabe zurück genommen, die Türen schließen sich, man macht das Fenster zu und fährt normalerweise ab.

Und gerade als ich abfahren wollte, werde ich stutzig. Irgend etwas hat nicht gestimmt. War es eine Art 7. Sinn, war es das Unterbewusstsein welches etwas aufgenommen hatte ?

Jedenfalls bin ich nicht losgefahren, sondern stehe nochmals vom Fahrersitz auf, öffne das Seitenfenster erneut und schaue mir den Bahnsteig an. Und da lag eine dunkle Umhängetasche in etwa 20 Meter Entfernung.

Und dann sehe ich wie jemand  in dem schmalen Abstand zwischen Bahnsteig und Zug rein gequetscht im Gleis stand und gebückt  nach etwas suchte. Dann tauchte plötzlich der Kopf von der Person auf, legte einen Gegenstand, glaube es war ein Handy, auf den Bahnsteig,  kroch unter dem Zug hervor und kletterte wieder hoch.

Dieser jemand war weiblich, vielleicht 16 oder 17 Jahre alt, dunkle Haare, schwarze Jeans, schwarze Lederjacke. Ich erinnere, es war in der Dämmerung, also  ganz schlechte Sichtverhältnisse.

Mir klappte einfach nur die Kinnlade herunter.

Die junge Dame eierte  dann an mir vorbei und dachte vermutlich, dass ich sie so fassungslos ansehe weil sie so ein gutes Aussehen hatte.

Ich bin überzeugt davon, dass sie null und nichts gerafft hatte. Die hatte überhaupt nicht kapiert wie viele Schutzengel sie gehabt hatte.

Was nutzt also gutes Aussehen wenn man intellektuell so gravierende Defizite aufweist ?